Geschichte

 

Ich habe in den 1990er bis frühen 2000er Jahren in Japan in einer Firma für Möbel, dann in einer Handelsgesellschaft für Kleidung gearbeitet. Dort wurden Produkte importiert, die in den Fabriken von Niedriglohnländern produziert wurden. Auch wenn die massenhaft produzierte Ware nicht vollständig verkauft wurde, wurde ständig wieder neue Ware importiert. Ich habe an diesem Selbstverständnis der Branche nicht gezweifelt und wie eine Maschine gearbeitet. Andererseits habe ich unbewusst an meinen freien Tagen alte Kleidungsstücke und aussortierte Stoffe wiederverwendet und mich dem Remake hingegeben.

2016 habe ich in Australien gelebt und in einer Vorstadt kreativ gearbeitet. Es war eine Stadt am Meer, und ich konnte spüren, wie die Menschen dort das Meer liebten und sich darum sorgten. Es war immer wieder ein Problem, dass die Meereslebewesen wegen dem Müll litten, der im Meer schwamm.
 

 

Neben meiner kreativen Arbeit habe ich ehrenamtlich in einem Second Hand Laden gearbeitet. Wann immer ich dort hinging, war der Laden gefüllt mit Gegenständen, die nicht mehr gebraucht wurden. Während ich jedes einzelne Stück in die Hand nahm, und darüber nachdachte, was künftig damit geschehen sollte, wurde mir etwas klar. Die Dinge beenden ihre Aufgabe am vorherigen Ort und erhalten an ihrem nächsten Ort eine neue Bestimmung. Ich erinnerte mich an den Kimono in meinem Heimatland. Oft hat man den Eindruck, der Kimono sei ein prächtiges Gewand, aber er war früher in Japan ein alltägliches Kleidungsstück. Der Kimono hat anders als westliche Kleidung keine Kurven im Schnitt. Er ist aus rechteckigen Stoffteilen zusammengenäht. So haben die Menschen den lang getragenen Kimono wieder aufgetrennt und gewaschen, die beschädigten Stellen geflickt oder die Position verändert und umgenäht, oder die Größe geändert. So wurde der Kimonostoff viele Male wiederverwendet und lange sorgsam getragen.
 

 

Ich glaube, dass für jeden Gegenstand, wenn er lange und sorgsam genutzt wird, Liebe erwächst, und für die Person, die ihn geschaffen hat, spüren wir Respekt. Ich erweise dem Kimono meine Liebe und Ehre, indem ich die Seidenkimonos, die in Japan ihren Zweck erfüllt haben, auf meine Weise verarbeite, so dass mehr Menschen sich an ihnen erfreuen. Und es ist mir eine Freude, wenn meine Werke zum Anlass werden, dass Sie sich an die „Liebe und den Respekt für Menschen und alle Dinge“ erinnern, was wir in der Hektik des Alltags manchmal vergessen.

 

Herstellungsszenerie

Kimonostoffe